New York/ Hamburg — Der amerikanische Private Equity-Investor KKR hat ein Angebot in Höhe von 2,8 Mrd. € (3 Mrd. $) für die Übernahme des deutschen Herstellers von erneuerbaren Energien Encavis unterbreitet. Encavis mit Sitz an der Großen Elbstraße in Hamburg betreibt mehr als 300 Wind- und Solarparks in ganz Europa — die meisten davon in Deutschland.
Die KKR-Tochter Blitz 21–823 (BidCo) hat eine Vereinbarung über ein freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot für alle im Umlauf befindlichen Aktien von Encavis zu einem Angebotspreis von 17,50 EUR je Aktie getroffen.
Der Angebotspreis liegt 33% über dem volumengewichteten 3‑Monats-Durchschnittskurs vom 5. März 2024 und 54% über dem Schlusskurs der Encavis-Aktie von 11,35 € am selben Tag.
Der amerikanische Finanzinvestor glaubt einen größeren Teil bei Encavis bereits sicher zu haben, da Großaktionäre um den Hamburger Milliardär Albert Büll ihre Anteile verkaufen wollen. Büll und sein Partner Cornelius Liedke gehören zu den größeren Immobilieninvestoren in Hamburg, haben unter anderem die Mundsburg Tower, das Mercado in Altona und das Musical-Theater Neue Flora errichtet. Die Motivation für den Verkauf ihrer Encavis-Anteile ist unklar.
Der Vorstand und der Aufsichtsrat von Encavis haben sich einstimmig für die strategische Partnerschaft ausgesprochen und planen, den Aktionären die Annahme des Angebots zu empfehlen.
KKR hat das Angebot in einem Konsortium vorgelegt, dem auch die Viessmann Group, ein deutscher Hersteller von Heiz- und Kühlsystemen, und der Private Equity-Investor Abacon Capital angehören.
Voraussetzung für die Übernahme ist das Erreichen einer Mindestannahmeschwelle von 54,3 % aller ausstehenden Encavis-Aktien sowie die Erfüllung von Standard-Angebotsbedingungen wie die Genehmigung durch Aufsichtsbehörden, Kartellbehörden und ausländische Direktinvestoren.
Die Transaktion soll im vierten Quartal 2024 abgeschlossen werden.
Encavis wird dann von der Börse genommen und in Privatbesitz überführt.