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Kurz- und langfristige Analyse der Fusionserfolge in der Modebranche

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Beschreibung

Kurz- und langfristige Analyse der Fusionserfolge in der Modebranche

Prof. Dr. Dirk Schier­eck — Inha­ber des Lehr­stuhls für Unter­neh­mens­fi­nan­zie­rung Tech­ni­sche Univer­si­tät Darmstadt

Dr. Stef­fen Meins­hau­sen — Wissen­schaft­li­cher Mitar­bei­ter Tech­ni­sche Univer­si­tät Darmstadt

Die Modeindustrie stellt einen Anteil von mehr als $ 500 Mrd., oder mehr als 4%, der weltweiten jährlichen Handelsvolumina und unterstreicht damit ihre große Bedeutung für den weltweiten Handel. Zudem hat die Branche auch eine große Zahl an Fusionen im Laufe der letzten Jahrzehnte gesehen; diese wurden aber nicht Gegenstand aktueller empirischer Studien in der Corporate Finance Forschung. Das Ziel dieses Artikels ist es, ein Licht auf die kurz- und langfristige sowie die kapitalmarkt- und rechnungswesenbasierte Performance von M&A-Transaktionen in der internationalen Mode- und Lederzubehörindustrie von 1994 bis 2007 zu werfen. Darüber hinaus werden die wichtigsten Treiber für erfolgreiche Fusionen analysiert und ein Ausblick auf zukünftige M&A-Aktivitäten der Branche gegeben.

Eigenschaften der Modeindustrie

Dass die Modeindustrie ein Industriesegment mit erheblichen Anteilen am Welthandel ist, ist der Tatsache geschuldet, dass sie dem grundlegenden menschlichen Bedürfnis nach Kleidung dient. Gleichzeitig entwickelt die Branche auch Luxusprodukte, die ausschließlich für wohlhabende Verbrauchergruppen konzipiert werden. Die Luxusindustrie hat vor allem von einem starken Anstieg der Absatzmengen in den letzten Jahrzehnten, die durch den Aufstieg der BRIC (Brasilien, Russland, Indien und China) Staaten und anderen Schwellenländern in Osteuropa und Süd-Ost-Asien unterstützt wurden, profitiert. Dies hat auch zu einer starken Konsolidierung des Marktes mit den vier europäischen Konzernen LVMH, PPR, Richemont und Swatch Group geführt, die gegenwärtig die internationale Luxusindustrie dominieren.

Dennoch haben auch die unteren und mittleren Preissegmente des Fashion-Marktes im ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts ein starkes Wachstum von 5% (CAGR) gezeigt. Zwar war die Konsolidierung nicht so stark wie im Luxus-Segment, aber Modekonzerne wie Philipps-Van Heusen, VF Corp und die Warnaco Group konnten sich durch eine starke Marken-Strategie und mit ihren Geschäftsmodellen durchsetzen und etablierten große Multi-Brand-Mode-Unternehmen. Neben diesen Modekonglomeraten, die meist aus Nordamerika stammen, gibt es auch einige europäische Unternehmen mit hohen Marktanteilen wie Adidas, Inditex und Hennes & Mauritz. Trotz großer Absatzmengen und starker Wachstumsaussichten gibt es noch keine umfassende Studie über Fusionserfolge in diesem speziellen Branchensegment. Mit Blick auf das inhärente idiosynkratische Risiko, das auf einem Geschäftsmodell mit zwei bis vier wechselnden Kollektionen pro Jahr basiert, lohnt sich eine unabhängige Analyse der Modebranche. So scheinen M&A-Aktivitäten in diesem Zusammenhang auch weitgehend von Bestrebungen der Modefirmen abzuhängen, diese idiosynkratischen Risiken durch den horizontalen Erwerb von Unternehmen zu diversifizieren und damit die Free Cashflows im Zeitablauf zu stabilisieren.

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