München — Kumovis, Entwickler des weltweit ersten 3D-Druckers mit Reinraum-Integration, hat seine Serie-A-Finanzierungsrunde über 3,6 Millionen Euro erfolgreich abgeschlossen. Mit Renolit SE und Solvay Ventures hat das Münchner Start-up zwei weitere Partner gefunden, um seinen Weg weiter zu verfolgen, industrielle additive Fertigungssysteme für die Verarbeitung von Hochleistungspolymeren zu etablieren. Der High-Tech Gründerfonds und Ffilipa Venture Capital, die beiden Investoren, die Kumovis schon bei der Seed-Finanzierung unterstützten, beteiligten sich ebenfalls an der Serie A. Die Mitbegründer von Kumovis sind Stefan Leonhardt, Dr. Miriam Haerst, Alexander Henhammer, Sebastian Pammer, Stefan Fischer (Foto v. links n. rechts).
Der Entwickler von 3D-Drucksystemen erschließt neue Märkte, beschleunigt Wachstum und ermöglicht Herstellern medizinischer Produkte, das volle Potenzial hochleistungsfähiger Polymere auszuschöpfen. “Wir haben uns von Anfang an zum Ziel gesetzt, Medtech-Unternehmen und Kliniken gleichermaßen in die Lage zu versetzen, Hochleistungspolymere im 3D-Druckverfahren zu verarbeiten und so Medizinprodukte nahezu jeder Art zu fertigen. Die Einführung des 3D-Druckers Kumovis R1 im Jahr 2019 hat die additive Fertigung mit medizinisch zugelassenen Polymeren in Bezug auf mechanische Eigenschaften, Ästhetik, Reproduzierbarkeit und Nutzbarkeit auf ein neues Niveau gehoben,” Stefan Leonhardt, Co-CEO und Mitgründer von Kumovis.
Kumovis will durch die Partnerschaften mit Renolit, einem führenden Unternehmen im Bereich polymerbasierter Komponenten für medizinische Geräte, und Solvay, einem weltweit führenden Anbieter hochleistungsfähiger Spezialpolymere, seinen Business Case stärken und die nachhaltige Entwicklung des Unternehmens beschleunigen. “Wir werden die Investitionen nutzen, um neue Märkte zu erschließen, unsere Technologie weiterzuentwickeln und die medizinische Community zu unterstützen, 3D-gedruckte Medizinprodukte zum Patienten zu bringen,” Stefan Leonhardt, Co-CEO und Mitgründer von Kumovis.
Dezentralisierung für kürzere Lieferketten: Dezentralisierte Produktionskapazitäten durch den Einsatz von 3D-Drucktechnologien verkürzen Lieferketten – und in der Folge reduzieren sie auch die Zeit, bis Medizinprodukte Patienten erreichen. Die Flexibilität des Systems Kumovis R1, das die Anforderungen der medizinischen Fertigung erfüllt, ist besonders vorteilhaft für Hersteller, die sich mit Kleinserien und patientenangepassten Produkten beschäftigen. “Indem wir ein offenes 3D-Drucksystem bereitstellen, das in der Lage ist, eine Vielzahl thermoplastischer Polymere zu verarbeiten, ermöglichen wir unseren Kunden nicht nur die On-demand-Fertigung medizinischer Produkte, sondern auch den 3D-Druck direkt am Point of Care. Nun freuen wir uns bei Kumovis, die nächsten Schritte gemeinsam mit unseren neuen sowie bewährten Partnern zu gehen,” Dr. Miriam Haerst, Co-CEO und Mitbegründerin von Kumovis.
Das beeindruckende Team sowie die Produktqualität und Leistungsmerkmale stimmen uns zuversichtlich, dass Kumovis bereit ist, die Produktion in der anspruchsvollen Medizintechnik-Industrie grundlegend zu verändern. Kumovis und Solvay werden gemeinsam daran arbeiten, den Wandel zur personalisierten Medizin zu beschleunigen und so den Anwendungsbereich für hochleistungsfähige Spezialpolymere im Gesundheitswesen zu erweitern. Zusammen haben wir das Potenzial, dasselbe auch in anderen Branchen zu schaffen.
Stéphane Roussel, Geschäftsführer von Solvay Ventures kommentiert, diese Investition ist ein wichtiger Schritt für Renolit Healthcare, seine Dynamik in Richtung Innovation im Gesundheitswesen mit Partnern zu fördern und seine Präsenz im Bereich medizinischer Geräte zu stärken.
Thomas Sampers, Leiter von Renolit Healthcare ergänzt, um seinen 3D-Drucker R1 noch weiter zu verbessern und das Ökosystem für den medizinischen 3D-Druck wachsen zu lassen, vergrößert Kumovis kontinuierlich sein Team und arbeitet mit Technologie- und Materialunternehmen. Das Start-up und Medizintechnikhersteller kooperieren darüber hinaus, um Geräte für das Gesundheitswesen weiter voranzubringen.
Über Kumovis
Kumovis wurde 2017 als Spin-off von Alumni der Technischen Universität München gegründet, die Studiengänge von Medizin- bis Kunststofftechnik erfolgreich – teils mit Promotion – absolvierten. Das Start-up ermöglicht der Medizin, Hochleistungspolymere reproduzierbar und regulatorisch konform im 3D-Druckverfahren zu verarbeiten. Die additive Fertigung ist so für das Gesundheitswesen überall einsatzbereit, wo sie benötigt wird. Im Jahr 2019 hat Kumovis den 3D-Drucker R1 auf den Markt gebracht und damit das Konzept eines branchenspezifischen Systems für die dezentrale Reinraum-Produktion eingeführt. Neben der Unterstützung durch Investoren ist das Start-up Teil von Inkubationsprogrammen wie EXIST-Forschungstransfer und ESA BIC Bayern.Kontakt
Über Solvay Ventures
SOLVAY VENTURES ist der Risikokapitalfonds von Solvay, der in bahnbrechende Technologien im Bereich neuer Materialien investiert. Solvay Ventures ist seit 2005 tätig und investiert derzeit aus einem globalen 80 Millionen Euro umfassenden Evergreen-Fonds. Solvay Ventures konzentriert sich auf Investitionsmöglichkeiten in der Frühphase (Seed bis Serie B) mit Schwerpunkt auf Startups, die Probleme in den Bereichen nachhaltige Ressourcen, Energieumwandlung, erhöhtes Wohlbefinden und digitales Zeitalter lösen. Neben dem Kapital nutzt Solvay Ventures die Ressourcen von Solvay, um die Technologie- und Marktakzeptanz zu beschleunigen.
Über Renolit SE
Die RENOLIT Gruppe ist ein weltweit tätiger Spezialist für hochwertige Folien, Platten und weitere Produkte aus Kunststoff. Mit mehr als dreißig Niederlassungen in über zwanzig Ländern und einem Jahresumsatz von 1.059 Milliarden Euro im Geschäftsjahr 2019 ist das Unternehmen mit Hauptsitz in Worms – rund 70 km südlich von Frankfurt am Main – einer der weltweit führenden Hersteller von Kunststoffprodukten. Mehr als 4.800 Mitarbeiter entwickeln das in über siebzig Jahren erworbene Wissen und Know-how kontinuierlich weiter.
Über High-Tech Gründerfonds
Der Seedinvestor High-Tech Gründerfonds (HTGF) finanziert Technologie-Start-ups mit Wachstumspotential. Mit einem Volumen von rund 900 Mio. Euro verteilt auf drei Fonds sowie einem internationalen Partner-Netzwerk hat der HTGF seit 2005 fast 600 Start-ups begleitet. Sein Team aus erfahrenen Investment Managern und Start-up-Experten unterstützt die jungen Unternehmen mit Know-how, Unternehmergeist und Leidenschaft. Der Fokus liegt auf High-Tech Gründungen aus den Bereichen digitale Geschäftsmodelle, Industrial-Tech, Life Sciences, Chemie und angrenzende Geschäftsfelder. Über 2,4 Milliarden Euro Kapital investierten externe Investoren bislang in mehr als 1.500 Folgefinanzierungsrunden in das HTGF-Portfolio. Außerdem hat der Fonds bereits Anteile an mehr als 100 Unternehmen erfolgreich verkauft.