Limited Partner sind bereit, ihre Allokationen im PE-Sektor zu steigern
LPs erwarten in der Tat eine Konsolidierung unter den PE-Managern (General Partner = GP). 64 % der LPs glauben, dass mindestens einer der PE-Manager, bei denen sie derzeit investiert sind, in den nächsten zwei Jahren mit einem anderen Manager fusionieren oder von diesem übernommen werden wird. Dies ist wenig überraschend, wenn man bedenkt, dass in den letzten Jahren eine Vielzahl von Transaktionen stattgefunden hat.
Eine deutliche Mehrheit, vier Fünftel der befragten LPs, äußerte sich skeptisch, ob eine Konsolidierung zu besseren Ergebnissen für LPs führen wird. Ein Fünftel der LPs erkennt jedoch auch die potenziellen Chancen, die sich durch strategische Konsolidierungsbemühungen ergeben könnten.
Private Credit steht das größte Wachstum der Zielallokation unter den alternativen Anlagen bevor. — Etwa 45 % der LPs erwarten, dass ihre Zielallokation in Private Credit/ Private Debt im kommenden Jahr erhöht werden.
LPs halten vorrangige Direktkredite für die attraktivste Kreditinvestitionsmöglichkeit. Europäische und nordamerikanische LPs waren am ehesten dieser Ansicht: 71 % bzw. 74 % stimmten dieser Meinung zu, während es in der APAC-Region nur 58 % waren. Mezzanine-Darlehen wurden neben notleidenden Krediten als attraktive Anlagemöglichkeit hervorgehoben.
Secondaries sind die Anlageklasse mit der zweithöchsten erwarteten Allokationserhöhung: 38 % der Befragten äußerten die Absicht, ihre Allokation in diese Strategie zu erhöhen. APAC (Emerging Asia Pacific Capital Markets) LPs zeigten den größten Appetit auf diese Strategie, da fast 70 % der Befragten eine Aufstockung ihrer Allokationen planten. Dies unterstreicht das große Interesse an dieser Strategie, die in der APAC-Region im Vergleich zum Rest der Welt noch in den Kinderschuhen stecken mag.
LPs gehen davon aus, dass Fortführungsfonds wahrscheinlich die gängigste Methode zur Liquiditätsbeschaffung sein wird, die in den kommenden 12–18 Monaten. Diese Ansicht ist bei nordamerikanischen LPs am weitesten verbreitet.
NAV (Net Asset Value)-Finanzierung erfährt zunehmende Akzeptanz bei LPs. — Die Möglichkeit für Private Equity-Fonds, benötigte Liquidität über die Aufnahme von Krediten abzubilden, ist gängige Praxis im Markt. Als Besicherung solcher Kredite kommen auch die von einem Fonds gehaltenen Investments in Betracht. Bei der als NAV Financing oder NAV Lending bezeichneten Finanzierung, werden die Vermögenswerte zu ihrem Nettovermögenswert (NAV) angesetzt. Die Thematik hat gerade in Zeiten angespannter Märkte und eines volatilen Zinsumfeldes an Bedeutung gewonnen. Dies kann für Investoren aus verschiedenen Gründen Anlass sein, genauer hinzusehen bevor sie ein Investment eingehen.
Laut COLLER äußerten sich mehr als zwei Fünftel der LPs zufrieden mit dem Einsatz von NAV-Finanzierungen in der Private Equity-Branche. — Während viele LPs immer noch Unbehagen bei der NAV-Finanzierung zeigen, geht COLLER davon aus, dass ein besseres Verständnis der Strategie wahrscheinlich zu einer größeren Akzeptanz führen wird.
Über das Global Private Capital Barometer Summer 2024 von COLLER Capital
In der 40. Ausgabe des Barometers wurden die Ansichten von 110 Private-Equity-Investoren aus der ganzen Welt erfasst. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die LP-Population.
Jeremy Coller gilt als Pionier auf dem Sekundärmarkt für Private Equity. Financial News hat ihn als eine der 50 einflussreichsten Personen in der europäischen Private-Equity-Branche anerkannt.