Exit: Blinklist wird von australischem Weiterbildungs-Startup Go1 übernommen
Berlin — Das Startup Blinkist hat einen neuen Eigentümer, es wird vom australischen Weiterbildungs-Startup Go1 übernommen. Man spricht von einem Kaufpreis in Höhe von ca. Euro 200 Mio. „Das Team und die Marke werden auch nach der Transaktion weiter bestehen“, erklärt Gründer und CEO Holger Seim (Foto rechts). Das Berliner Startup bietet Zusammenfassungen von aktuellen Sachbüchern in kurzen Textabschnitten („Blinks“) oder in Audioform an und richtet sich bislang vornehmlich an Endkunden.
Als führendes Unternehmen im Bereich Lernen und Entwicklung bietet die offene Plattform von Go1 den größten Unternehmen der Welt und ihren Mitarbeitern Zugang zu qualitativ hochwertiger Aus- und Weiterbildung in einer einzigen Lösung. Mit dieser Übernahme legt Go1 den Grundstein für ein neues und innovatives Modell des lebenslangen Lernens, das darauf abzielt, die Lernenden in ihren Alltag einzubinden, sowohl beruflich als auch persönlich.
Andrew Barnes, der Co-CEO von Go1, erklärte: “Die Kombination von Go1 und Blinkist bietet etwas, das in keiner Ecke des Marktes für Unternehmenslernen zu finden ist: eine Erfahrung des kontinuierlichen Lernens, die beruflichen Zielen dient und gleichzeitig persönlich engagiert ist.”
Gemeinsam werden die Unternehmen die Lernenden ganzheitlich bedienen und ein Modell schaffen, das auf dem Markt seinesgleichen sucht. Durch den Zusammenschluss planen die Unternehmen, das Wachstum von Blinkist for Business zu beschleunigen und die Expertise von Blinkist bei der Einbindung von Lernenden außerhalb des Arbeitsplatzes zu nutzen.
Der neue Eigentümer Go1 aus Brisbane hat hauptsächlich Firmen im Fokus, in diesem Segment ist Blinkist seit etwa eineinhalb Jahren ebenfalls vertreten. Allerdings mache “Blinkist for Business” bislang den weitaus kleineren Teil des Geschäfts aus. Weiterer Unterschied: Blinkist erstellt die Inhalte selbst, während Go1 sie von anderen Anbietern kuratiert. „Auf diesem Weg sind wir auch zusammengekommen“, sagt Seim, dessen Startup mit Go1 kooperiert und die eigenen Zusammenfassungen über die Plattform anbietet.
Wir kennen uns schon länger
„Go1-Gründer Andrew Barnes und ich kennen uns schon seit mehreren Jahren“, erzählt Seim, der künftig COO des australischen Unternehmens ist. Die Notwendigkeit der Zusammenarbeit mit einem anderen Anbieter lag auf der Hand. „Im Markt gibt es eine deutliche Konsolidierung. Wir selbst konnten keine Übernahme stemmen. Go1 allerdings hatte eine gut gefüllte ‚Kriegskasse’“, so Seim. Fast 400 Millionen Dollar sind seit der Gründung 2015 laut Crunchbase in das Unternehmen geflossen.
Blinkist wurde 2012 gegründet und wird von über 26 Millionen Menschen weltweit genutzt. Es findet die relevantesten und wirkungsvollsten Bücher und Podcasts und destilliert sie auf ihre Kernideen herunter, die in 15-minütigen Erklärungen, den sogenannten Blinks, gelesen oder angehört werden können. Zusätzlich zu den einzelnen Lernenden haben sich bereits über 1.500 Organisationen rund um den Globus für Blinkist for Business entschieden, um ihre Teams dort zu unterstützen, wo sie es brauchen — jederzeit und überall.