München, Luxemburg – IDnow, ein führender Anbieter von Identity-Verification-as-a-Service-Lösungen, erhält 15 Millionen Wachstumsfinanzierung von der Europäischen Investionsbank. Die Mittel fließen in die Forschung, Entwicklung und internationale Expansion von IDnow. Die Finanzierung der Bank der EU wird durch die Investitionsoffensive für Europa ermöglicht.
Die Europäische Investitionsbank (EIB) vergibt eine Wachstumsfinanzierung von 15 Millionen Euro an die deutsche Identitätsprüfungsplattform IDnow. IDnow ist spezialisiert auf sichere Auto- und Video-Fernidentifizierung und elektronische Signaturen. Unternehmen können so schneller und einfacher Kundinnen und Kunden gewinnen und Transaktionen durchführen, ohne dabei gegen die „Know Your Customer“- und Geldwäsche-Vorschriften zu verstoßen. Das Investment fließt vor allem in die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten und in die internationale Expansion von IDnow.
Die Finanzierung fällt unter die Europäische Fazilität für Wachstumsfinanzierungen (EGFF), die durch die Garantie des Europäischen Fonds für strategische Investitionen (EFSI) ermöglicht wurde. Die EGFF soll eine Lücke bei Quasi-Eigenkapitalfinanzierungen in Europa schließen. Diese Lücke ist durch strukturelles Marktversagen bei der Bereitstellung von geeignetem Risikokapital für Unternehmen bedingt, die bereits Risikokapital erhalten haben und sich nun in einer späteren Phase befinden. Europäische kleine, mittlere und Midcap-Unternehmen leiden oft unter einer systembedingten Knappheit nicht verwässernder Großfinanzierungen für Wachstumsinvestitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte. Der Nutzen des EFSI besteht in diesem Fall darin, dass er die Risikotragfähigkeit der Bank deutlich verbessert.
Der EFSI ist die tragende Säule der Investitionsoffensive für Europa, bei der die EIB und die Europäische Kommission als strategische Partner zusammenarbeiten. Die EIB trägt mit ihren Krediten dazu bei, die europäische Wirtschaft wettbewerbsfähiger zu machen. Daneben gibt es die Europäische Plattform für Investitionsberatung (EIAH), die öffentlichen und privaten Projektträgern hilft, Investitionsprojekte professioneller zu strukturieren.
Ambroise Fayolle, EIB-Vizepräsident mit Aufsicht über EFSI sowie Finanzierungen der Bank in Deutschland, führte aus: „IDnow, das zum ersten Mal ein Darlehen der EIB erhält, muss erheblich in seine Forschungs‑, Entwicklungs- und Vermarktungsaktivitäten investieren. Dieses Darlehen ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie die Bank der EU mithilfe der Investitionsoffensive für Europa Innovationen fördern kann, besonders in sensiblen Bereichen wie dem Kampf gegen Geldwäsche und Terrorismus-Finanzierung sowie Cybersicherheit, die für die EU und ihre Wirtschaft große strategische Bedeutung haben.“
Der Europäische Kommissar für Wirtschaft, Paolo Gentiloni, erklärte: “Da mehr und mehr unserer Interaktionen online stattfinden, ist es wichtiger denn je, dass wir die Datensicherheit und Betrugsprävention stärken. Es ist richtig, dass die Investitionsoffensive für Europa zu diesen Bemühungen beiträgt. Diese Unterstützung wird es der deutschen Plattform IDnow ermöglichen, ihre Dienstleistungen zur digitalen Identitätsüberprüfung von Kunden und Geschäftspartnern auszuweiten. Wir investieren in ein sicheres Wirtschaftsumfeld online, eines der Ziele unserer Strategie für ein digitales Finanzwesen.”
IDnow-CFO Joe Lichtenberger: „Covid-19 hat die Nachfrage nach digitalen Diensten und somit nach unserer ‚Verification as-a-service‘-Lösung in verschiedenen Branchen und Regionen merklich angekurbelt. Die flexible Finanzierung der EIB hilft uns, schneller in die Entwicklung der Plattform zu investieren und die Geschäftschancen zu nutzen. Die EIB ist der ideale Partner, damit wir uns als führender europäischer Anbieter für Identitätsprüfung etablieren können.“
Über IDnow
Mit seiner Identity-Verification-as-a-Service (IVaaS)-Plattform hat sich IDnow zur Aufgabe gemacht, die vernetzte Welt zu einem sichereren Ort zu machen. Die unmanipulierbare Identitätsprüfung von IDnow kommt in allen Branchen zum Einsatz, in denen Unternehmen online Kundeninteraktionen abwickeln, die ein Höchstmaß an Sicherheit erfordern. Die IDnow-Technologie verwendet künstliche Intelligenz, um sicherzustellen, dass alle Sicherheitsmerkmale auf einem Ausweisdokument vorhanden sind und kann somit gefälschte Dokumente zuverlässig erkennen. Potenziell lassen sich so die Identitäten von mehr als 7 Milliarden Kunden aus 193 verschiedenen Ländern zu überprüfen.
IDnow deckt ein breites Spektrum von Anwendungsfällen sowohl in regulierten Branchen in Europa als auch für völlig neue digitale Geschäftsmodelle weltweit ab. Über die Plattform kann der Identitätsfluss auf Einzelfallbasis an die regionalen, rechtlichen und wirtschaftlichen Anforderungen angepasst werden.
IDnow wird von den Venture-Capital-Investoren Corsair Capital, BayBG, Seventure Partner, G+D Ventures sowie einem Konsortium aus namhaften Business Angels unterstützt. Zu den über 250 Kunden gehören international führende Unternehmen verschiedener Branchen wie Bank of Scotland, BNP Paribas, Commerzbank, eventim, Raisin (Weltsparen), Sixt, solarisBank, Telefónica Deutschland, UBS und Western Union sowie Fintechs wie Fidor, N26, smava und wefox.
Die Europäische Investitionsbank
Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten der EU. Die EIB vergibt langfristige Mittel für solide Projekte, die den Zielen der EU entsprechen.
Die Investitionsoffensive für Europa
Die Investitionsoffensive für Europa zielt darauf ab, Investitionen in Europa anzukurbeln und auf diese Weise Arbeitsplätze zu schaffen. Durch Garantien aus dem Europäischen Fonds für strategische Investitionen (EFSI) sind die EIB und der EIF in der Lage, einen größeren Teil des Projektrisikos zu übernehmen, was es privaten Geldgebern erleichtert, sich ebenfalls an den Projekten zu beteiligen. Die Projekte und Vereinbarungen, die bisher für eine Finanzierung mit EFSI-Garantie genehmigt wurden, dürften Investitionen in Höhe von 535,4 Milliarden Euro mobilisieren und über 1,4 Millionen Start-ups und kleinen und mittleren Unternehmen in allen EU-Ländern zugutekommen.