EQT erwirbt Meine Radiologie von Triton und blikk von DBAG
Frankfurt am Main — Triton verkauft Meine Radiologie an EQT Infrastructure – mit einer beachtlichen Bilanz. Die Deutsche Beteiligungs AG (DBAG) schließt ihre Beteiligung an der Radiologiegruppe blikk mit dem Verkauf an EQT erfolgreich ab. Beide Unternehmen will EQT zu einer noch größeren Radiologie-Kette verschmelzen.
Erfolgreicher Exit bei Triton: Der Private Equity-Investor veräussert die Radiologie-Kette Meine Radiologie Holding an EQT Infrastructure. Sie übernehmen zudem die Radiologie-Gruppe Blikk von der DBAG, die ebenfalls einen hohen Veräußerungserlös erwartet.
Begleitet wurde Triton bei der Transaktion von Rothschild, White & Case, Gibson Dunn, EY sowie L.E.K. Consulting. Der Leverage liegt einem Insider zufolge bei bis zu 6,5x Ebitda.
Triton hatte Meine Radiologie, die damals noch unter dem Namen „Deutsche Radiologie Holding“ firmierte, im Rahmen eines „Off-Market-Dialogs“, der bereits Ende 2018 startete, im Januar 2019 direkt von dem damaligen Eigentümer Tempus Capital übernommen. Das Investment tätigte der Finanzinvestor aus dem ersten Smaller-Midcap-Fonds, mittlerweile investiert Triton bereits aus dem zweiten Mittelstandsfonds.
Über den Kaufpreis und weitere Vertragsdetails haben die Parteien Stillschweigen vereinbart. DBAG und DBAG Fund VII sehen für blikk weiterhin gute Entwicklungsmöglichkeiten und investieren deshalb einen signifikanten Teil des Rückflusses in eine Rückbeteiligung von bis zu 15 Prozent; auf die DBAG entfallen davon bis zu drei Prozentpunkte. Der Abschluss der Transaktion wird für das laufende Quartal erwartet, vorbehaltlich der üblichen behördlichen Genehmigungen.
Die DBAG realisiert mit der Transaktion einen Veräußerungserlös, der deutlich über der Bewertung der Beteiligung im jüngsten IFRS-Zwischenabschluss der DBAG (31. März 2021) liegt. Der zusätzliche, ungeplante Wertbeitrag beträgt rund 26 Millionen Euro. Um diesen Betrag steigen der Nettovermögenswert der Private Equity-Investments und das Konzernergebnis.
Dieser Wertbeitrag war in der zuletzt am 12. Mai 2021 bestätigten Prognose für den Nettovermögenswert der Private Equity-Investments zum 30. September 2021 und das Konzernergebnis für das Geschäftsjahr 2020/2021 nicht berücksichtigt. Die DBAG hatte zuletzt zum 30. September 2021 einen Nettovermögenswert der Private-Equity-Investment zwischen 450 und 505 Millionen Euro (vor Nettozuflüssen aus der Kapitalerhöhung) sowie ein Konzernergebnis für das Geschäftsjahr 2020/2021 zwischen 70 und 80 Millionen Euro erwartet. Die DBAG stellt derzeit die Quartalsmitteilung zum 30. Juni 2021 auf. Darin wird der ungeplante Wertbeitrag aus der Transaktion berücksichtigt werden. Die beiden genannten Kennzahlen können durch weitere positive oder negative Effekte aus der Bewertung der übrigen Portfolio-Unternehmen zum Stichtag 30. Juni 2021 und durch andere Erkenntnisse im Zuge der Abschlusserstellung beeinflusst werden.
Erste Veräußerung des Portfolio des DBAG Fund VII
Die Veräußerung der Beteiligung an der blikk-Gruppe ist die erste Veräußerung eines Management-Buy-outs (MBO) aus dem Portfolio des DBAG Fund VII. Der Fonds hatte zwischen 2017 und 2021 zehn MBOs strukturiert; die Investitionsperiode des Fonds ist noch nicht beendet. Mit dem DBAG Fund VII setzte die DBAG erstmals das Konzept eines sogenannten Top-up Funds um: Es ermöglicht, in einzelne Transaktionen bis zu 200 Millionen Euro Eigenkapital zu investieren, mehr als doppelt so viel wie sonst angestrebt. In die blikk-Gruppe wurden 105,7 Millionen Euro investiert, auch unter Einsatz des Top-up Funds. 18,7 Millionen Euro davon entfallen auf die DBAG, die bisher durchgerechnet rund elf Prozent der Anteile an blikk hält. Das MBO der Radiologiegruppe war im März 2017 vereinbart, aufgrund eines aufwendigen Genehmigungsprozesses allerdings erst im Mai 2019 wirksam geworden.
Die Radiologiegruppe blikk (www.blikk.de) vereint zahlreiche radiologische und nuklearmedizinische Versorgungszentren (MVZ) mit fast 30 Standorten sowie ein Krankenhaus. Regionale Schwerpunkte bestehen in Nordrhein-Westfalen (Bochum/Herne/Unna) und in Berlin. In den Praxen werden von rund 150 Ärzten jährlich etwa eine Million Patienten versorgt. Angeboten wird die gesamte Bandbreite radiologischer und nuklearmedizinischer Leistungen, angefangen beim konventionellen Röntgen über Mammographie, Ultraschall, Durchleuchtung, Angiographie und Computertomographie bis hin zur interventionellen Radiologie und Magnetresonanz-Tomographie (MRT). Neben der täglichen Routine-Radiologie stellt die blikk-Gruppe für schwierige und seltene Fragestellungen sowie für Besonderheiten der Patienten aufgrund ihrer Größe und Erfahrung neben der entsprechenden Gerätetechnik ärztliche Spezialisten und Experten für sämtliche Bereiche zur Verfügung (z. B. Neuroradiologie, kardiale Bildgebung, onkologische Radiologie, rheumatologische Radiologie, Kinderradiologie, Prostata-Bildgebung).
Einer der führenden Anbieter radiologischer Leistungen in Deutschland
In den vergangenen vier Jahren ist die Gruppe um weitere MVZ und Standorte gewachsen; weitere Zukäufe sind geplant. Der Umsatz der Gruppe wird für das laufende Jahr mit rund 103 Millionen Euro erwartet, rund 50 Millionen Euro mehr als zu Beteiligungsbeginn. Seither wurden intensive Anstrengungen in die Verbesserung der Leistungen für die Patienten unternommen.
„Es hat sich gezeigt, dass mit den Mitteln eines Finanzinvestors die Leistungen für die Patienten in dieser kapitalintensiven Medizin deutlich verbessert werden können“, sagte Tom Alzin, Mitglied des DBAG-Vorstands aus Anlass der Vertragsunterzeichnung: „An dem weiteren Wachstum der Gruppe wollen wir über unsere Rückbeteiligung an der Seite des neuen Kapitalgebers teilhaben.“
„Die DBAG hat uns sehr partnerschaftlich begleitet“, äußerte Dr. med. Thilo-Andreas Wittkämper, Geschäftsführender Gesellschafter der blikk-Gruppe. Und: „Jetzt erhalten wir zusätzliches Kapital für die Entwicklung der Gruppe und können das medizinische Angebot und die Patientenversorgung weiter verbessern.
Über DBAG
Die börsennotierte Deutsche Beteiligungs AG initiiert geschlossene Private-Equity-Fonds und investiert – überwiegend an der Seite der DBAG-Fonds – in gut positionierte mittelständische Unternehmen mit Potenzial. Ein Schwerpunkt ist seit vielen Jahren die Industrie. Ein zunehmender Anteil der Eigenkapital-Beteiligungen entfällt auf Unternehmen in den Wachstumssektoren Breitband-Telekommunikation, IT-Services/Software und Healthcare. Der langfristige, wertsteigernde unternehmerische Investitionsansatz macht die DBAG zu einem begehrten Beteiligungspartner im deutschsprachigen Raum. Das vom DBAG-Konzern verwaltete oder beratene Vermögen beträgt 2,5 Milliarden Euro.