ALTERNATIVE FINANZIERUNGSFORMEN
FÜR UNTERNEHMER UND INVESTOREN
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Frank­furt am Main — Die aktu­elle Bran­chen­be­fra­gung der Deut­sche Betei­li­gungs AG (DBAG) zum Thema Secon­dary Buy-outs ergab das folgende Egeb­nis: a) Secon­dary Buy-outs sind attrak­tiv trotz nied­ri­ge­rer Rendi­te­er­war­tung, b) es gibt einen star­ken Fokus auf Buy-and-build-Stra­te­gien und Internationalisierung.

Die Erschlie­ßung neuer Kunden­grup­pen und Geschäfts­fel­der sowie die Inter­na­tio­na­li­sie­rung des Geschäfts sind die viel­ver­spre­chends­ten Wert­he­bel für Private Equity-Gesell­schaf­ten, wenn sie als zwei­ter Finanz­in­ves­tor ein mittel­stän­di­sches Unter­neh­men erwer­ben. Aller­dings ist auch in Zeiten stark ausge­präg­ter Kennt­nisse über verschie­dene Wert­stei­ge­rungs­stra­te­gien das Rendite-Poten­tial soge­nann­ter Secon­dary und Tertiary Buy-outs nied­ri­ger als wenn sich zum ersten Mal ein Finanz­in­ves­tor an einem Unter­neh­men betei­ligt. Das zeigt der 6. Midmar­ket-Private-Equity-Moni­tor, für den das Maga­zin FINANCE alle sechs Monate im Auftrag der Deut­schen Betei­li­gungs AG (DBAG) Invest­ment­ma­na­ger von rund 50 in Deutsch­land täti­gen Private-Equity-Häusern zu Trends im deut­schen Mittel­stands­seg­ment befragt.

Nahezu vier von fünf Exper­ten (79 Prozent) haben in der jüngs­ten Befra­gung ange­ge­ben, dass Secon­dary und Tertiary Buy-outs im Mittel­stand weni­ger Rendite verspre­chen als Prima­ries – Unter­neh­men, die zuvor noch nicht einem ande­ren Private Equity-Haus gehört haben. Dennoch erle­ben solche Trans­ak­tio­nen einen Aufschwung: Im vergan­ge­nen Jahr waren in mehr als der Hälfte der Buy-outs im deut­schen Mittel­stand (19 von 35 Trans­ak­tio­nen) Finanz­in­ves­to­ren auf beiden Seiten aktiv, also als Verkäu­fer und als Käufer; dies ist ein neuer Höchstwert.

Ange­sichts der Tatsa­che, dass immer mehr Kapi­tal insti­tu­tio­nel­ler Inves­to­ren nach Anla­ge­mög­lich­kei­ten sucht und damit der Wett­be­werb um Betei­li­gungs­mög­lich­kei­ten steigt, über­rascht der hohe Anteil an Secon­da­ries wenig. „Solche Trans­ak­tio­nen sind längst etabliert und von den Inves­to­ren unse­rer Fonds auch akzep­tiert“, so Tors­ten Grede (Foto), Spre­cher des Vorstands der Deut­schen Betei­li­gungs AG; „sie sind ein Zeichen der zuneh­men­den Reife des deut­schen Private-Equity-Mark­tes und bieten durch­aus Vorteile“, so Grede weiter. „Trans­ak­tio­nen zwischen Finanz­in­ves­to­ren sind oft einfa­cher zu struk­tu­rie­ren, weil beide Part­ner die Mark­tus­an­cen kennen. Das Manage­ment hat bereits seine unter­neh­me­ri­sche Kompe­tenz unter Beweis gestellt und hat Erfah­rung mit der Corpo­rate Gover­nance gesam­melt, die ein Private Equity-Gesell­schaf­ter mitbringt.“

85 Prozent der jetzt Befrag­ten gaben an, dass vor einem Secon­dary die opera­tive Steue­rung durch KPI-basierte Bericht­erstat­tung im Unter­neh­men schon verbes­sert wurde. 64 Prozent beob­ach­ten, dass das Working Capi­tal abge­baut wurde. Auch Kosten in der Beschaf­fung werden nach Ansicht der Mehr­heit bereits im Primary gesenkt.

Gleich­wohl blei­ben ausrei­chend Ansatz­punkte für den zwei­ten oder gar den drit­ten Finanz­in­ves­tor, um die Unter­neh­men weiter­zu­ent­wi­ckeln. Früher übli­che Stra­te­gien wie Finan­cial Engi­nee­ring oder die Aufspal­tung von Unter­neh­men spie­len ohne­hin längst keine entschei­dende Rolle mehr. „Eine zuneh­mende Zahl von Private-Equity-Häusern hat einen stär­ke­ren Fokus auf komple­xe­ren Wert­stei­ge­rungs­stra­te­gien“, so DBAG-Vorstands­spre­cher Grede.

Drei Vier­tel sehen das größte Wert­stei­ge­rungs­po­ten­zial bei mittel­stän­di­schen Folge­invest­ments in der Expan­sion in neue Kunden­grup­pen und Geschäfts­fel­der. 67 Prozent nennen zudem die Inter­na­tio­na­li­sie­rung des Geschäfts als Wert­he­bel, der sich beson­ders gut für Secon­da­ries eigne. Außer­dem gaben 48 Prozent an, dass häufig die Add-on-Akqui­si­tio­nen noch inte­griert werden müss­ten, die in der Ägide des ersten Private-Equity-Gesell­schaf­ters getä­tigt worden sind.

Ein Blick auf die wieder­keh­rend gestell­ten Fragen zeigt, dass die große Mehr­heit der Häuser im Mittel­stands-Private Equity auch allge­mein auf Buy-and-Build-Stra­te­gien setzt. Mit 79 Prozent ist dies weiter­hin die mit Abstand am höchs­ten einge­schätzte Wert­stei­ge­rungs­me­thode – unab­hän­gig davon, ob es sich um ein Erst- oder ein Folge­invest­ment handelt. Private-Equity-Inves­to­ren profi­tie­ren davon, dass es gerade im Mittel­stand immer noch viele stark frag­men­tierte Märkte gibt, in denen sich durch Zukäufe in rela­tiv kurzer Zeit starke Markt­füh­rer mit hoher Profi­ta­bi­li­tät aufbauen lassen. Wenn Zukäufe klei­ne­rer Unter­neh­men zu nied­ri­ge­ren Bewer­tun­gen erfol­gen, kann sich auf diese Weise der Preis der gesam­ten Trans­ak­tion verrin­gern: „Dies ist auch eine Antwort auf die Preis­ent­wick­lung, die wir in den vergan­ge­nen Jahren gese­hen haben“, kommen­tiert Vorstands­spre­cher Grede, „und steht stell­ver­tre­tend für die Anpas­sungs­fä­hig­keit der Private Equity-Bran­che an verän­derte Marktbedingungen.“

Die Längs­schnitt­da­ten der Befra­gung zeigen zudem, dass unab­hän­gig vom Trans­ak­ti­ons­typ zudem weiter­hin die Inter­na­tio­na­li­sie­rung (aktu­ell von 52 Prozent der Befrag­ten) sowie der stra­te­gi­sche Ausbau zusätz­li­cher Geschäfte und Services (46 Prozent) als attrak­tiv gelten, auch bei Unter­neh­men, die sich schon einmal in der Hand einer Betei­li­gungs­ge­sell­schaft befun­den haben.

Dennoch bieten Prima­ries weiter­hin die meis­ten Ansatz­punkte, um eine stra­te­gi­sche Weiter­ent­wick­lung einzu­lei­ten und Wert­stei­ge­rungs­po­ten­ziale zu reali­sie­ren. „Wer möglichst viele solcher Trans­ak­tio­nen abschlie­ßen kann, ist gegen­über seinen Wett­be­wer­bern im Vorteil“, so Vorstands­spre­cher Grede. Die DBAG hat in den vergan­ge­nen zwölf Mona­ten fünf Buy-outs struk­tu­riert. Vier davon waren Prima-ries, in denen die jewei­li­gen Unter­neh­mens­grün­der die Verkäu­fer waren. Die fünfte neue Betei­li­gung betraf ein Unter­neh­men, das zuvor bereits in der Hand ande­rer Finanz­in­ves­to­ren war.

Über die Deut­sche Betei­li­gungs AG
Die börsen­no­tierte Deut­sche Betei­li­gungs AG initi­iert geschlos­sene Private-Equity-Fonds und inves­tiert an der Seite der DBAG-Fonds in gut posi­tio­nierte mittel­stän­di­sche Unter­neh­men mit Entwick­lungs­po­ten­zial. Einen Schwer­punkt legt die DBAG auf die Indus­trie­sek­to­ren, in denen der deut­sche Mittel­stand im inter­na­tio­na­len Vergleich beson­ders stark ist. Mit dieser Erfah­rung, mit Know-how und Eigen­ka­pi­tal stärkt sie die Port­fo­lio­un­ter­neh­men darin, eine lang­fris­tige und wert­stei­gernde Unter­neh­mens­stra­te­gie umzu­set­zen. Der unter­neh­me­ri­sche Inves­ti­ti­ons­an­satz macht die DBAG zu einem begehr­ten Betei­li­gungs­part­ner im deutsch­spra­chi­gen Raum. Das vom DBAG-Konzern verwal­tete und bera­tene Kapi­tal beträgt rund 1,8 Milli­ar­den Euro.

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