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Foto: Frank Kalkbrenner, Global Head des Boehringer Ingelheim Venture Fund

Aignostics: €5m Seed-Runde mit BIVF, HTGF, IBB und Future Capital

Kate­go­rie: Venture Capi­tal
Foto: Frank Kalk­bren­ner, Global Head des Boeh­rin­ger Ingel­heim Venture Fund
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1. Septem­ber 2020

Berlin – Aigno­stics, eine Ausgrün­dung der Charité – Univer­si­täts­me­di­zin Berlin und des Berlin Insti­tute of Health (BIH), die KI-basierte Lösun­gen für die Patho­lo­gie entwi­ckelt, hat heute den Abschluss einer €5m Seed-Finan­­zie­rung bekannt­ge­ge­ben. Böhrin­ger Ingel­heim Venture Fund (BIVF) agierte dabei als Lead­in­ves­tor, mit Betei­li­gung des High-Tech Grün­der­fonds (HTGF), dem VC Fonds Tech­no­lo­gie der IBB Betei­li­gungs­ge­sell­schaft, sowie Future Capital.

Formal begann die Entwick­lung von Aigno­stics Anfang 2018, als Forscher der Charité und der TU Berlin in das Digi­tal Health Acce­le­ra­tor (DHA) Programm des BIH aufge­nom­men wurden, um ihre inno­va­tive Forschung in KI-basier­­ter Patho­lo­gie und “Explainable AI” in eine Ausgrün­dung weiterzuentwickeln.

Der Grund­stein für Aigno­stics wurde jedoch schon viel früher gelegt, durch Prof. Frede­rick Klau­schen, stellv. Direk­tor des Insti­tuts für Patho­lo­gie der Charité, sowie Forschern der Fraun­ho­fer Gesell­schaft und der TU Berlin, unter der Leitung von Prof. Klaus-Robert Müller, Leiter des Berli­ner Zentrums für Maschi­nel­les Lernen (BZML), die ihr erstes Patent für KI-basierte Patho­lo­gie bereits 2011 anmel­de­ten. Prof. Klau­schen, der neben Medi­zin auch Physik studiert hat, hat das Poten­zial von KI für die Patho­lo­gie früh erkannt. “Während Patho­lo­gen ausge­zeich­net darin sind die morpho­lo­gi­schen Merk­male von Gewebe in einzel­nen Proben umfas­send zu analy­sie­ren, ist KI beson­ders gut geeig­net um einzelne Merk­male stan­dar­di­siert und quan­ti­ta­tiv zu evalu­ie­ren, sowie Zusam­men­hänge in größe­ren Daten­men­gen, wie zum Beispiel klini­schen Studien, aufzu­de­cken”, erklärt Prof. Klauschen.

Für ein solches Aufde­cken von neuen Zusam­men­hän­gen eignet sich die proprie­täre “Explainable AI”-Plattform von Aigno­stics beson­ders gut. Sie basiert auf Forschung der Fraun­ho­fer Gesell­schaft, der Charité und der TU Berlin und erlaubt es das oftmals kriti­sierte “Black-Box”-Problem von KI in der Patho­lo­gie zu über­win­den. “Explainable AI ist ein neues, span­nen­des Feld in der moder­nen KI-Forschung mit viel Poten­zial sowohl für die Wissen­schaft als auch die Indus­trie”, so Prof. Müller. “Wir können zum Beispiel unsere KI mit Gewe­be­pro­ben trai­nie­ren, bei denen ein posi­ti­ves bezie­hungs­weise nega­ti­ves Thera­pie-Anspre­chen vorliegt. Anschlie­ßend können wir uns von der KI graphisch “erklä­ren” lassen welche morpho­lo­gi­schen Eigen­schaf­ten die posi­ti­ven Fälle von den nega­ti­ven Fällen unter­schei­den”, erläu­tert Dr. Maxi­mi­lian Alber, CTO der Aigno­stics, weiter. “Diese Tech­no­lo­gie ist nicht nur für die Routine-Diagnos­­tik essen­zi­ell, wo sie helfen kann das Funk­tio­nie­ren von KI-Anwen­­dun­­gen zu veri­fi­zie­ren, sondern ist auch ein sehr inter­es­san­ter Ansatz, um poten­zi­elle neue Biomar­ker zu finden welche Thera­pie-Anspre­chen voraus­sa­gen können”, fügt Prof. Klau­schen hinzu.

„Was uns einzig­ar­tig macht, ist aber nicht nur unsere Tech­no­lo­gie, sondern auch unsere Orga­ni­sa­ti­ons­struk­tur. Wir haben umfas­sen­den Zugang zu multi­mo­da­len Daten sowie Patho­lo­gen, wodurch wir maßge­schnei­derte Algo­rith­men für verschie­denste Frage­stel­lun­gen entwi­ckeln können, von der Diagnos­tik über die Forschung bis hin zu CDx. Außer­dem ist unsere enge Vernet­zung mit der Charité und der TU Berlin ein großer Vorteil, da wir unsere Anwen­dun­gen im konstan­ten Austausch mit Infor­ma­ti­kern, Forschern, sowie Patho­lo­gen als “End User” entwi­ckeln“, erklärt Viktor Matyas, CEO der Aigno­stics. „Wir sind außer­dem sehr dank­bar für die Unter­stüt­zung durch die Charité, das BIH und Ascen­ion, ohne die wir nicht so weit gekom­men wären”, so Matyas weiter.

Aigno­stics wird die Finan­zie­rung verwen­den, um das Port­fo­lio in der Pharma-Forschung auszu­bauen sowie länger­fris­tige Projekte zu finan­zie­ren, die auf die Entwick­lung von Companion/ Comple­men­tary Diagno­stics (CDx) für die Routine-Diagnos­­tik abzie­len. “Wir finden den Ansatz von Aigno­stics sehr viel­ver­spre­chend und denken, dass durch die spezi­fi­schere Diagnos­tik eine perso­na­li­sierte, effek­ti­vere Behand­lung für Pati­en­ten ermög­licht wird“, so Dr. Alex­an­der Ehlgen von BIVF.

Über Boeh­rin­ger Ingel­heim Venture Fund GmbH
Der Boeh­rin­ger Ingel­heim Venture Fund (BIVF) fördert early-stage Forschung und Tech­no­lo­gien durch stra­te­gi­sche Inves­ti­tio­nen. Ange­führt von Frank Kalk­bren­ner, Global Head des Boeh­rin­ger Ingel­heim Venture Fund. Mit einem Volu­men von 300 Mio. Euro inves­tiert der BIVF in Biotech und Start-up Unter­neh­men, die das Poten­tial haben bahn­bre­chende Tech­no­lo­gien zu entwi­ckeln. Das BIVF-Port­­fo­­lio besteht zurzeit aus 34 Unter­neh­men. Über­dies unter­stützt der BIVF die Grün­dung neuer Unter­neh­men basie­rend auf viel­ver­spre­chen­den Forschungs­pro­jek­ten an Univer­si­tä­ten oder akade­mi­schen Einrich­tun­gen. Das Inter­esse des BIVF an jungen, Tech­no­lo­gie orien­tier­ten Unter­neh­men ist Ausdruck seines Enga­ge­ments zur Förde­rung inno­va­ti­ver Ideen und neuer wissen­schaft­li­cher Ansätze. Damit schafft der BIVF Oppor­tu­ni­tä­ten für Boeh­rin­ger Ingel­heim in neue Geschäfts­fel­der zu expan­die­ren mit einem Fokus auf den Berei­chen Onko­lo­gie, Rege­ne­ra­tive Medi­zin, Infek­ti­ons­er­kran­kun­gen und Digi­tal Health. www.boehringer-ingelheim-venture.com

Über den High-Tech Gründerfonds
Der Seed­in­ves­tor High-Tech Grün­der­fonds (HTGF) finan­ziert Tech­­no­­lo­­gie-Start-ups mit Wachs­tums­po­ten­tial. Mit einem Volu­men von rund 900 Mio. Euro verteilt auf drei Fonds sowie einem inter­na­tio­na­len Part­­ner-Netz­­werk hat der HTGF seit 2005 fast 600 Start-ups beglei­tet. Sein Team aus erfah­re­nen Invest­ment Mana­gern und Start-up-Exper­­ten unter­stützt die jungen Unter­neh­men mit Know-how, Unter­neh­mer­geist und Leiden­schaft. Der Fokus liegt auf High-Tech Grün­dun­gen aus den Berei­chen digi­tale Geschäfts­mo­delle, Indus­­trial-Tech, Life Scien­ces, Chemie und angren­zende Geschäfts­fel­der. Über 2,5 Milli­ar­den Euro Kapi­tal inves­tier­ten externe Inves­to­ren bislang in mehr als 1.600 Folge­fi­nan­zie­rungs­run­den in das HTGF-Port­­fo­­lio. Außer­dem hat der Fonds bereits Anteile an mehr als 100 Unter­neh­men erfolg­reich verkauft.
Zu den Inves­to­ren der Public-Private-Part­­ner­­ship zählen das Bundes­mi­nis­te­rium für Wirt­schaft und Ener­gie, KfW Capi­tal, die Fraun­ho­­fer-Gesel­l­­schaft sowie die 32 Unternehmen.

Über Future Capital
Future Capi­tal (www.future-capital.com) ist eine Public Private Part­ner­ship zwischen dem Land Hessen und der Sanofi-Aven­­tis Deutsch­land GmbH. Seit 1999 unter­stüt­zen wir Early-stage und Start-up Unter­neh­men im Gesund­heits­be­reich mit Capi­tal, Netz­werk und Know-how. Unter­neh­mens­sitz ist Frank­furt und wir inves­tie­ren in unse­rer Region, aber auch in Deutsch­land und Europa.

Über die IBB Beteiligungsgesellschaft
Die IBB Betei­li­gungs­ge­sell­schaft (www.ibb-bet.de) stellt inno­va­ti­ven Berli­ner Unter­neh­men Venture Capi­tal zur Verfü­gung und hat sich am Stand­ort Berlin als Markt­füh­rer im Bereich Early Stage Finan­zie­run­gen etabliert. Die Mittel werden vorran­gig für die Entwick­lung und Markt­ein­füh­rung inno­va­ti­ver Produkte oder Dienst­leis­tun­gen sowie für Geschäfts­kon­zepte der Krea­­tiv-Wirt­­schaft einge­setzt. Seit März 2015 befin­den sich zwei von der IBB Betei­li­gungs­ge­sell­schaft verwal­tete Fonds in der Inves­ti­ti­ons­phase, der VC Fonds Tech­no­lo­gie Berlin II mit einem Fonds­vo­lu­men von 60 Mio. EUR und der VC Fonds Krea­­tiv-Wirt­­schaft Berlin II mit einem Fonds­vo­lu­men von 40 Mio. EUR. Beide VC Fonds sind finan­ziert durch Mittel der Inves­ti­ti­ons­bank Berlin (IBB) und des euro­päi­schen Fonds für Regio­nale Entwick­lung (EFRE), verwal­tet vom Land Berlin. Seit 1997 hat die IBB Betei­li­gungs­ge­sell­schaft über 210 Berli­ner Krea­­tiv- und Tech­no­lo­gie­un­ter­neh­men in Konsor­tien mit Part­nern ca. 1,52 Mrd. EUR zur Verfü­gung gestellt, wovon die IBB Betei­li­gungs­ge­sell­schaft 217 Mio. EUR als Lead‑, Co-Lead oder Co-Inves­­tor inves­tiert hat.

Über Ascen­ion
Die Ascen­ion GmbH (www.ascenion.de) ist ein unab­hän­gi­ges Tech­­no­­lo­­gie­­tran­s­­fer-Unter­­neh­­men mit beson­de­rer Kompe­tenz in den Lebens­wis­sen­schaf­ten. Sie ist Part­ner von mehr als 30 Forschungs­ein­rich­tun­gen, Univer­si­tä­ten und Univer­si­täts­kli­ni­ken in Deutsch­land und Europa. Beson­dere Stär­ken sind die Unter­stüt­zung von Ausgrün­dun­gen und die Projekt­ent­wick­lung. Als Tech­­no­­lo­­gie­­tran­s­­fer-Part­­ner des BIH und der Charité hat Ascen­ion die Grün­der und Wissen­schaft­ler beglei­tet und dazu beigetra­gen, die Ausgrün­dung zusam­men mit dem BIH-Digi­­tal Health Acce­le­ra­tor auf den Weg zu brin­gen. In enger Abstim­mung mit dem BIH hat Ascen­ion die Verhand­lung wesent­li­cher Verträge auf dem Weg zur Grün­dung und Finan­zie­rung beglei­tet. www.ascenion.de

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