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Foto: Das deutsch-französische MedTech-Start-up TRiCares entwickelte ein katheterbasiertes Herzklappen-Ersatzsystem (Bild: TRiCares)

Bayern Kapital: Insgesamt 51 Mio. EUR für TRiCares

Foto: Das deutsch-fran­zö­si­sche MedTech-Start-up TRiCa­res entwi­ckelte ein kathe­ter­ba­sier­tes Herz­klap­pen-Ersatz­sys­tem (Bild: TRiCares)
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8. Dezem­ber 2022

Landshut/München/Paris – Bayern Kapi­tal betei­ligt sich aus Mitteln des Wachs­tums­fonds Bayern 2 mit einem signi­fi­kan­ten Millio­nen­be­trag an der Pari­ser TRiCa­res SAS, deren 100-prozen­­ti­­ges Toch­ter­un­ter­neh­men, die TRiCa­res GmbH aus Asch­heim bei München, rund 20 hoch­qua­li­fi­zierte Mitar­bei­ter in Bayern beschäf­tigt. Das deutsch-fran­­zö­­si­­sche MedTech-Start-up entwi­ckelt das Medi­zin­pro­dukt Topaz, ein kathe­ter­ba­sier­tes Herz­klap­­pen-Ersat­z­­sys­­tem, zur besse­ren Behand­lung von schwe­rer Trikuspidalinsuffizienz.

Die Inves­ti­tion erfolgte im Zuge des Second Closings einer bereits im Septem­ber bekannt­ge­ge­be­nen Series-C-Finan­­zie­rungs­­runde im Gesamt­vo­lu­men von 47 Mio. EUR, zu deren Inves­to­ren neben dem Lead-Inves­­tor 415 Capi­tal auch Go Capi­tal, Karista, Credit Mutuel Inno­va­tion, Welling­ton Part­ners, Andera Part­ners, Biomed­in­vest sowie ein Konsor­tium von Privat­in­ves­to­ren um den Unter­neh­mens­grün­der Pascal Lim gehören.

Herz­klap­­pen-Erkran­­kun­­gen gehö­ren zu den schwer­wie­gends­ten Herz­krank­hei­ten, von denen in Europa mehr als 12,7 Millio­nen Pati­en­ten und welt­weit weit­aus mehr betrof­fen sind. Zwar wurden in den vergan­ge­nen Jahren mini­­mal-inva­­sive kathe­ter­ba­sierte Lösun­gen für die Behand­lung von Aorten- und Mitral­klap­­pen-Erkran­­kun­­gen entwi­ckelt, aller­dings keine spezi­ell für die Trikus­pi­dal­klappe. Die Trikus­pi­­dal­klap­­pen-Insuf­­fi­­zi­enz ist eine häufige und schwer­wie­gende Erkran­kung, bei der die Opera­tion am offe­nen Herzen und die sympto­ma­ti­sche phar­ma­ko­lo­gi­sche Behand­lung die Stan­­dard-Behan­d­­lungs­­op­­tio­­nen darstel­len. Aufgrund des hohen Morta­li­täts­ri­si­kos wird ein chir­ur­gi­scher Eingriff am offe­nen Herzen für mehr als 99% der erkrank­ten Perso­nen jedoch ausge­schlos­sen – die durch­schnitt­li­che Über­le­bens­zeit für Pati­en­ten ohne chir­ur­gi­sche Behand­lung liegt ledig­lich bei 2,2 Jahren.

Einen medi­zi­ni­schen Meilen­stein in der Behandl­lung von Trikus­pi­da­l­in­suf­fi­zi­enz verspricht das trans­fe­mo­rale Herz­klap­­pen-Ersat­z­­sys­­tem Topaz von TRiCa­res. Das inno­va­tive Medi­zin­pro­dukt wurde spezi­ell für Pati­en­ten mit schwe­rer Trikus­pi­da­l­in­suf­fi­zi­enz entwi­ckelt, um eine riskante Opera­tion am offe­nen Herzen zu vermei­den. Topaz ist das Ergeb­nis einer fran­­zö­­sisch-deut­­schen Koope­ra­tion und wird in einem risi­ko­är­me­ren mini­­mal-inva­­si­­ven Verfah­ren von der Ober­schen­kel­vene des Pati­en­ten aus implan­tiert. Es ist spezi­ell auf die Anato­mie der Trikus­pi­dal­klappe ausge­legt und ermög­licht so eine einfa­che Posi­tio­nie­rung und hohe Funk­tio­na­li­tät. Die Aussich­ten von Pati­en­ten, für die es keine ande­ren Behand­lungs­mög­lich­kei­ten gibt, lassen sich dadurch erheb­lich verbessern.

Die neuen finan­zi­el­len Mittel der abge­schlos­se­nen Series-C-Runde plant das Unter­neh­men zunächst zur Deckung der Kosten der momen­tan laufen­den klini­schen Erst­an­wen­dungs­stu­die von Topaz (TRICURE FIH Studie) in Belgien, wie auch für die poten­zi­elle Einrei­chung dieser in ande­ren euro­päi­schen Ländern zu verwen­den. Vorwie­gend wird das neue Kapi­tal jedoch für die Weiter­ent­wick­lung des Produk­tes und zur Durch­füh­rung einer Zulas­sungs­stu­die in den USA inves­tiert. Zu diesem Zweck initi­iert TRiCa­res 2023 eine Early Feasi­bi­lity Studie in fünf ameri­ka­ni­schen Zentren.

Helmut Strau­bin­ger, Präsi­dent und CEO von TRiCa­res, sagt: „Die erfolg­rei­che Finan­zie­rung reflek­tiert das enorme Poten­zial des Topaz Herz­klap­­pen-Ersat­z­­sys­­tems, unse­ren konti­nu­ier­li­chen Fort­schritt bei dessen Entwick­lung und das große Vertrauen unse­rer Inves­to­ren. Wir setzen alles daran, unsere bisher sehr guten Ergeb­nisse im Rahmen von klini­schen Studien in weite­ren euro­päi­schen Ländern und auch in  den USA zu bewei­sen, um dann die drin­gend benö­tigte Lösung allen Pati­en­ten anbie­ten zu können, die an einer schwe­ren Trikus­pi­­dal-Insuf­­fi­­zi­enz leiden.“

Bayerns Wirt­schafts­mi­nis­ter Hubert Aiwan­ger ergänzt: „Wir haben den Wachs­tums­fonds Bayern 2 gemein­sam mit der Euro­päi­schen Inves­ti­ti­ons­bank (EIB) mit 165 Millio­nen Euro ausge­stat­tet, um High-Tech-Start-ups in der Entwick­lungs­phase zu unter­stüt­zen. Zu unse­ren Zielen gehört dabei auch, dass solche Unter­neh­men weiter in Bayern blei­ben und nicht aufgrund fehlen­der Finanz­mit­tel abwan­dern müssen. Das Beispiel von TRiCa­res zeigt, wie dyna­misch und inno­va­tiv unser baye­ri­sches Ökosys­tem für Grün­de­rin­nen und Grün­der ist.“

„Opera­tio­nen an der Trikus­pi­dal­klappe gehö­ren zu den riskan­tes­ten kura­ti­ven Eingrif­fen, bei denen ein Groß­teil der betrof­fe­nen Pati­en­ten aufgrund der hohen Morta­li­täts­rate als unge­eig­net einge­stuft wird“, erläu­tert Dr. Georg Ried, Geschäfts­füh­rer von Bayern Kapi­tal. „Mit Topaz entwi­ckelt TRiCa­res ein inno­va­ti­ves Produkt mit exzel­len­tem Poten­zial, diese große Lücke in der Behand­lung von Herz­klap­pen­er­kran­kun­gen zu schlie­ßen. Wir freuen uns sehr, TRiCa­res auf seinem weite­ren Kurs Rich­tung Markt­zu­las­sung zu unterstützen.“

„Wir glau­ben, dass die von TRiCa­res entwi­ckelte Tech­no­lo­gie das Poten­zial hat sich als Gold­stan­dard in der Behand­lung von Pati­en­ten mit Trikus­pi­da­l­in­suf­fi­zi­enz zu etablie­ren und die Lebens­qua­li­tät von Millio­nen von Pati­en­ten nach­hal­tig wieder­her­stel­len kann“, kommen­tiert Frede­rik Groe­ne­we­gen, geschäfts­füh­ren­der Gesell­schaf­ter von 415 Capi­tal. „Wir sind von den ersten klini­sche Fällen mit dem Topaz-System beein­druckt und freuen uns darauf, das Team dabei zu unter­stüt­zen, diese neuar­tige Thera­pie Pati­en­ten in den USA und Europa zugäng­lich zu machen.“

Über TRiCa­res
TRiCa­res ist ein Start-up-Unter­­neh­­men für Medi­zin­tech­nik mit Sitz in Paris und München mit der Vision, ein trans­fe­mo­ra­les Trikus­pi­­dal­klap­­pen-Ersat­z­­sys­­tem auf den Markt zu brin­gen. Damit soll Pati­en­ten mit einer schwe­ren Trikus­pi­da­l­in­suf­fi­zi­enz (TI) gehol­fen werden, ohne dass eine Opera­tion am offe­nen Herzen notwen­dig ist. Das erfah­rene Team von TRiCa­res wird von den führen­den euro­päi­schen Life-Science-Venture-Capi­­tal-Firmen 415 Capi­tal, Andera Part­ners, Bayern Kapi­tal, BioMed­Part­ners, Credit Mutuel Inno­va­tion, GoCa­pi­tal, Karista und Welling­ton Part­ners unterstützt.
www.tricares.com

Über Bayern Kapital
Die Bayern Kapi­tal GmbH mit Sitz in Lands­hut ist die Venture-/Growth-Capi­­tal-Gesel­l­­schaft des Frei­staats Bayern. Sie beglei­tet inno­va­tive High-Tech-Unter­­neh­­men im Frei­staat über verschie­dene Wachs­tums­pha­sen, von Seed bis Later Stage, mit Betei­li­gungs­ka­pi­tal in Höhe von 0,25 bis 25 Mio. Euro. Lücken im VC-Bereich schließt Bayern Kapi­tal oftmals in bewähr­ter Konsor­­tium-Konstel­la­­tion mit priva­ten Inves­to­ren (Busi­ness Angels, Family Offices und Corpo­rate Ventures).

Bayern Kapi­tal verwal­tet spezia­li­sierte Betei­li­gungs­fonds mit einem Volu­men von rund 700 Mio. Euro. Seit der Grün­dung 1995 auf Initia­tive der Staats­re­gie­rung hat die 100-prozen­­tige Toch­ter­ge­sell­schaft der LfA Förder­bank Bayern bislang rund 400 Millio­nen Euro eige­nes Betei­li­gungs­ka­pi­tal in rund 300 Start-ups und Scale-ups aus Bran­chen wie Life Scien­ces, Soft­ware & IT, Werk­stoffe & Neue Mate­ria­lien, Nano­tech­no­lo­gie sowie Umwelt­tech­no­lo­gie inves­tiert. So sind in Bayern über 8.000 Arbeits­plätze dauer­haft in zukunfts­fä­hi­gen Unter­neh­men entstan­den. Das aktive Port­fo­lio umfasst derzeit über 80 Unternehmen.

Beispiele für zahl­rei­che bahn­bre­chende Erfolgs­ge­schich­ten, die Bayern Kapi­tal bereits früh beglei­tet hat, sind EOS (heute der welt­weit führende Tech­no­lo­gie­an­bie­ter im indus­tri­el­len 3D-Druck von Metal­len und Kunst­stof­fen), Proglove, Fazua, SimS­cale, Scom­pler, egym, Parcel­lab, Cobrai­ner, Quan­tum Systems, Casavi, Theva, Riskme­thods, Tubu­lis, Cata­lym, Immu­nic, Sirion und viele weitere.
www.bayernkapital.de

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