München — Wellington Partners hat Ende Juli seinen fünften “Life Science Fund V” mit 210 Mio Euro geschlossen. Doppelt so groß wie der Vorgänger-Fonds und damit der größte von der Firma aufgesetzte Fonds für die Liefe Science überhaupt. Die Investitionsstrategie bleibt bestehen: Potenzielle Portfolio-Unternehmen sind Start-ups aus den Bereichen Biotech und Medtech.
Das erste Closing des Life Science Fund IV erfolgte Ende 2012 in Höhe von 70 Mio. Euro. In einem schwierigen Fundraising-Umfeld wurden beim endgültigen Closing 2013 dann 85 Mio. Euro erreicht. — Rainer Strohmenger, Managing Partner bei Wellington Partners, und sein Team zielten mit dem Life Science Fund IV nur in Ausnahmefällen auf Medikamenten-entwickelnde Biotechnologie-Firmen. Vor allem Medizintechnik- und Diagnostika-Unternehmen standen im Fokus.
Während damals rund 7 Mio. Euro bis 10 Mio. Euro an Investitionen in eine Firma vorgesehen waren, kann die Streuung beim Nachfolger größer ausfallen: 2 Mio. Euro bis 20 Mio. Euro wurden Ende Juli als Zielkorridor ausgegeben. Insgesamt soll das Portfolio um 15 bis 20 Unternehmen erweitert werden. Geographisch liegt der Fokus wie gehabt auf dem deutschsprachigen Europa. Investments in Unternehmen aus anderen Regionen der Welt sind aber nicht ausgeschlossen. Der Fokus wird dabei wieder etwas geweitet: Neue Biotech-Plattformtechnologien, neue Therapeutika und Diagnostika, E‑Health-Geschäftsmodelle sowie Medizintechnik-Ideen kommen infrage.
Für den aktuellen Fonds gewannen Strohmenger und Managing Partner Regina Hodits (Foto) neue Investoren wie KfW Kapital, Talanx und UTIMCO, die A & M‑Investmentgesellschaft der Universität von Texas (USA). Auch viele Anleger, die sich an den alten Fonds beteiligt hatten, zogen wieder mit – darunter etliche Family Offices, der European Investment Fund und die European Investment Bank.
„Wir sehen klare Chancen für eine überdurchschnittliche Rendite durch Investments in wegweisende europäische Life-Sciences-Unternehmen. Angesichts des weltweit führenden Innovations-Ökosystems in Europa, insbesondere im deutschsprachigen Raum, gepaart mit einem Mangel an qualifizierten Finanzinvestoren im europäischen Life-Sciences-Bereich, haben wir bereits vielversprechende Investitionsmöglichkeiten identifiziert”, so Hodits.
„Auch deutsche institutionelle Investoren wie Versicherungen investieren zunehmend in Venture Capital-Fonds und dabei auch in die Bereiche Life Sciences und Healthcare, wie zum Beispiel das Investment von Talanx in unseren neuen Fonds belegt. In Europa und insbesondere Deutschland gibt es eine Vielzahl von attraktiven Investmentmöglichkeiten im Life-Sciences-Bereich, für die es immer noch nicht genügend Kapital gibt. Daher können die bestehenden deutschen Fonds deutlich mehr Geld in den lokalen Markt investieren, als heute zur Verfügung steht, und es gibt durchaus auch Potential für neue Fonds in einigen Bereichen wie Digital Health.”
Zu den erfolgreichen Exits von Wellington Partners gehören die Investments in Actelion (Verkauf an Johnson & Johnson), Rigontec (Verkauf an MSD), Symetis (Verkauf an Boston Scientific) und Definiens, einen Informatik-Spezialisten für die Analyse von Gewebeproben. Unter den zuletzt getätigten Investments finden sich Iomx Therapeutics in Martinsried (siehe |transkript.de), Sphingotec (siehe |transkript.de) und Adrenomed (siehe |transkript.de) in Hennigsdorf sowie Snipr Biome in Kopenhagen (siehe European Biotechnology).