Wertewandel in der Private Equity-Industrie
Der vorherrschende Trend in der Private Equity-Branche geht in Richtung Größe. Mit der wachsenden Anzahl und den gestiegenen Volumina der Fonds ist auch das verwaltete Vermögen der größten Asset Manager in den vergangenen Jahren erheblich gewachsen. Zwischen 2013 und 2017 ist das verwaltete Vermögen von Ardian von $36 Milliarden auf $65 Milliarden gestiegen, gleichzeitig stieg die Anzahl der Mitarbeiter um 62 Prozent, von 290 auf 470. Es handelt sich bei diesem Phänomen jedoch nicht um ein Ardian-spezifisches – es betrifft die gesamte Branche. Nach Schätzungen von Preqin beschäftigt die Private Equity- Industrie heute über 50 Prozent mehr Mitarbeiter als noch vor zehn Jahren. Gleichermaßen stieg die durchschnittliche Fondsgröße seit 2000 um den Faktor 2,4 auf $517 Millionen im Jahr 2017.
Diese veränderten Dimensionen bergen aber auch Herausforderungen, insbesondere mit Blick auf die Menschen, die die Branche beschäftigt. Um das Wachstum unserer Industrie weiter zu fördern sowie starke und nachhaltige Investment-Gesellschaften aufzubauen, ist es vor diesem Hintergrund von
essenzieller Bedeutung, den Fokus auch auf Werte, Tugenden und den Menschen an sich zu legen.
Private Equity ist in erster Linie ein „People’s Business”. Um eine starke Investment-Gesellschaft aufzubauen und nachhaltig Erfolg zu erzielen, ist es unabdingbar, die besten Mitarbeiter zu gewinnen und zu halten. Um die europäische Private Equity-Branche als einen Akteur der Weltwirtschaft auch künftig zu stärken, müssen wir weiter in unsere Mitarbeiter investieren, insbesondere in die junge Generation. Ardian wurde von jungen und ambitionierten Menschen aufgebaut, die mit dem Unternehmen gewachsen sind. Das „Projekt Ardian“ hat sie zusammengeschweißt und auch für die nächste Management-Generation ist nicht nur Geld eine Motivation. Bei Ardian übertragen wir stets große Verantwortung an junge Talente und diese auf den ersten Blick kühne Wette hat sich für uns als sehr erfolgreich erwiesen.
Wir müssen sicherstellen, dass die Werte unserer wachsenden Industrie im Einklang mit denen der „Millenium“-Generation stehen, denn sie sind unsere Geschäftsführer von morgen. In diesem Sinne ist es wichtig, Werte zu leben, Diversität anzunehmen, Jugend zu fördern und zu teilen. Oder um es kurz zu machen: den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen.
Die europäische Private Equity-Branche blickt in eine vielversprechende Zukunft und sie verfügt über großartige Wachstumsperspektiven. Für ein weiteres nachhaltiges Wachstum müssen Private Equity-Unternehmen jedoch ihre Werte weiterentwickeln und ihre Rolle als verantwortliche Akteure in der Gesellschaft ausfüllen.
(s.u.)
Über Dominique Senequier
Senequier studierte Wirtschaftswissenschaften an der Ecole Polytechnique; DEA, Universität von Paris (Frankreich). Sie war eine der ersten sieben Frauen, die 1972 an der École Polytechnique immatrikuliert wurden, dem ersten Jahr, in dem dort auch Frauen zum Studium aufgenommen wurden. Sie besitzt einen weiterführenden Abschluss in Banking und Monetary Economics der Universität von Paris Sorbonne. Danach war sie Direktorin von Hewlett-Packard, ein Posten, von dem sie im März 2012 zurücktrat. Seither ist sie Geschäftsführerin von Ardian (ehemals Teil des AXA-Versicherungskonzerns). Ardian beschäftigt 300 Mitarbeiter, die 50 aktive Fonds verwalten.
Senequier wurde im August 2011 auf Platz 98 der Liste der 100 mächtigsten Frauen der Welt des Magazins Forbes geführt. Im Jahr 2009 belegte sie auf der gleichen Liste Rang 50. Dominique Senequier wurde 2012 zur Ritterin der Ehrenlegion ernannt.