ALTERNATIVE FINANZIERUNGSFORMEN
FÜR UNTERNEHMER UND INVESTOREN
3 Fragen an kluge Köpfe
Foto: C. Wagner | WCF Finetrading

Wann eignet sich Finetrading als alternative Finanzierung

Dazu 3 Fragen an C. Wagner

WCF Fine­tra­ding
Foto: C. Wagner | WCF Finetrading
Weitere Inter­views
10. Dezem­ber 2013

In Zeiten zurück­hal­ten­der Kredit­ver­ga­ben der Banken sind Unter­neh­men und Inves­to­ren auf der Suche nach alter­na­ti­ven Finan­zie­rungs­mög­lich­kei­ten – beson­ders im Mittel­stand. Dazu gehö­ren nicht nur Private Equity-Alter­na­­ti­­ven, Mezza­­nine-Finan­­zie­run­­gen, Anlei­hen etc., sondern auch Alter­na­ti­ven in der Einkaufsfinanzierung.


Dazu 3 Fragen an Direk­tor Bera­tung und Vertrieb bei WCF Fine­tra­ding, München

1. In welchen Berei­chen spielt Fine­tra­ding eine Rolle?

Fine­tra­ding ist in erster Linie eine schnelle und flexi­ble Art der Einkaufs­fi­nan­zie­rung, die das Zahlungs­ziel eines Unter­neh­mens auf bis zu 120 Tage verlän­gert. Neben der klas­si­schen Vorfi­nan­zie­rung von Waren­ein­käu­fen lassen sich mit Fine­tra­ding unter ande­rem auch Saison­spit­zen ausglei­chen. Viele Unter­neh­men nutzen Fine­tra­ding zudem, um bei Liefe­ran­ten bessere Einkaufs­mo­da­li­tä­ten – sprich gerin­gere Stück­preise zu besse­ren Kondi­tio­nen – zu erzie­len und insge­samt die Bindung zu Schlüs­sel-Liefe­ran­ten zu festi­gen. Jetzt kurz vor Jahres­ende nutzen Unter­neh­men die Bankener­gän­zung auch, um die mit ihrer Haus­bank verein­bar­ten Covenants zum 31. Dezem­ber einzu­hal­ten und damit gestärk­ter in die neuen Verhand­lungs­ge­sprä­che für 2014 zu gehen.

Die Einsatz­gründe für Fine­tra­ding sind also so viel­fäl­tig und indi­vi­du­ell wie der auf die Bedürf­nisse des Kunden zuge­schnit­tene Finetrading-Vertrag.

2. Welche Rolle spielt d

Im Zuge von Basel III wird die banken­ge­stützte Finan­zie­rung für Mittel­ständ­ler 2014 zuneh­mend schwie­ri­ger. Vermut­lich werden die Lauf­zei­ten für Kredite kürzer, das Rating, das bei der Bewer­tung der Boni­tät eines Kredit­neh­mers das zentrale Element darstellt, immer wich­ti­ger. Um also nicht ausschließ­lich auf die Haus­bank ange­wie­sen zu sein und die eigene Verhand­lungs­po­si­tion bei dieser zu verbes­sern, ist es sinn­voll, ergän­zende Lösun­gen banken­un­ab­hän­gi­ger Insti­tute zusätz­lich einzu­set­zen. Fine­tra­ding beispiels­weise ist eine Liefe­ran­ten­ver­bind­lich­keit, sprich Unter­neh­men entlas­ten damit nicht nur ihre Banken­li­nie, sondern verbes­sern auch ihren Verschul­dungs­grad und damit eine wesent­li­che Kenn­zahl für das Rating. Dies ist gerade für mittel­stän­di­sche Unter­neh­men sehr wich­tig, schließ­lich können mit einem verbes­ser­ten Rating künf­tig auch die Kosten für die Kredit­fi­nan­zie­rung verrin­gert werden. 

3. Wie schät­zen Sie Trends und Tenden­zen ganz allge­mein bei den alter­na­ti­ven Finan­zie­run­gen ein?

Kurz und knapp: der Trend ist in jedem Fall posi­tiv. Anfang dieses Monats hat Roland Berger gemein­sam mit Credit­re­form die Studie Working Capi­tal Manage­ment 2013 vorge­legt. Diese belegt unter ande­rem, dass  89 Prozent der mittel­stän­di­schen Unter­neh­men die Innen­fi­nan­zie­rung als wich­tigste Maßnahme zur Verbes­se­rung der Kapi­ta­li­sie­rung anse­hen. Das Liqui­di­täts­po­ten­zial der Innen­fi­nan­zie­rung wird auf ca. 87 Mrd. EUR bezif­fert und von daher bin ich sicher, dass auf die Ziel­gruppe Mittel­stand zuge­schnit­tene Ange­bote für  Finan­zie­rungs­al­ter­na­ti­ven wie Facto­ring, Leasing oder eben auch Fine­tra­ding immer wich­ti­ger werden. 

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