ALTERNATIVE FINANZIERUNGSFORMEN
FÜR UNTERNEHMER UND INVESTOREN
3 Fragen an kluge Köpfe
Foto: Rafal Grabarkiewicz

First Time Fundraising und Investmentfokus

Dazu 3 Fragen an Rafal Grabarkiewicz

Fide­lium Partners
Foto: Rafal Grabarkiewicz
Weitere Inter­views
27. Juni 2017

Ein neues Betei­li­gungs­un­ter­neh­men, das seinen ersten Fund einsam­melt, steht vor eini­gen Heraus­for­de­run­gen. Das ‚First time Fund­rai­sing’ ist kompe­ti­ti­ver gewor­den gegen­über dem Vorjahr. Aller­dings stehen den Fund Mana­ger auch neuen Inves­to­ren gegen­über, den Family Offices. Welche Krite­rien sind wich­tig für Family Offices-Inves­­to­­ren? Welche Ausrich­tung eines neuen Funds erscheint lohnend?


Dazu 3 Fragen an Grün­der und Mana­ging Part­ner Fide­lium Partners

1. Fide­lium Part­ners ist als neues Betei­li­gungs­un­ter­neh­men in Deutsch­land aktiv. Wo liegt Ihr Fokus?

Fide­lium Part­ners ist ein opera­ti­ver Inves­tor. Wir suchen euro­pa­weit nach Unter­neh­men mit EUR 30–500m Umsatz, die neben der Bereit­stel­lung von Kapi­tal von unse­rer indus­tri­el­len Exper­tise profi­tie­ren. Entschei­dend ist, dass klares opera­ti­ves Verbes­se­rungs­po­ten­tial gege­ben ist oder es eine unter­neh­me­ri­sche Heraus­for­de­rung zu meis­tern gilt.

Häufig sind das Unter­neh­men mit einer für die jewei­lige Bran­che unter­durch­schnitt­li­chen Profi­ta­bi­li­tät, die durch Inves­ti­tio­nen und nach­hal­tige opera­tive Verbes­se­rungs­maß­nah­men gestei­gert werden kann. Auch Carve-outs aus Konzer­nen gehö­ren zu den sehr typi­schen Invest­ment­si­tua­tio­nen. Wir haben lang­jäh­rige Erfah­rung, Rand­be­rei­che, die nicht mehr zum Kern­ge­schäft gehö­ren, verläss­lich in die mittel­stän­di­sche Eigen­stän­dig­keit zu führen. Häufig ist das bspw. nur ein Produk­ti­ons­stand­ort, der um das Manage­ment Team, den Vertrieb, Verwal­tung etc. ergänzt werden muss. Aber auch andere Sonder­si­tua­tio­nen wie bspw. Nach­fol­ge­lö­sun­gen oder Restruk­tu­rie­rungs­fälle profi­tie­ren von unse­rem Ansatz.

In der Regel sind Banken sehr zurück­hal­tend, wenn es um die Finan­zie­rung solcher Trans­ak­tio­nen geht. Deshalb sind wir gerne bereit, Akqui­si­tio­nen voll­stän­dig mit Eigen­ka­pi­tal zu finan­zie­ren (in der Regel bis zu EUR 20m pro Invest­ment), was auch die Trans­ak­ti­ons­si­cher­heit und ‑geschwin­dig­keit entschei­dend erhöht.

2. In welchen Bereichen/ Sekto­ren sehen Sie Gele­gen­hei­ten für Investments?

Grund­sätz­lich inves­tiert Fide­lium Part­ners über alle Indus­trie­sek­to­ren hinweg. Opera­ti­ves Verbes­se­rungs­po­ten­tial lässt sich jedoch immer dann gut reali­sie­ren, wenn die Wert­schöp­fungs­tiefe des Unter­neh­mens möglichst groß ist. — Deshalb fokus­sie­ren wir uns auf Indus­trie, Chemie, Konsum­gü­ter, Busi­ness Services und TMT, schlie­ßen jedoch keine Sekto­ren aus.

Wich­ti­ger als der Sektor jedoch ist die Situa­tion. Wir suchen nach der Kombi­na­tion aus einem gesun­den Unter­neh­mens­kern auf der einen und dem opera­ti­ven Verbes­se­rungs­po­ten­zial, der unter­neh­me­ri­schen Heraus­for­de­rung auf der ande­ren Seite. Dort wo ein prag­ma­ti­sches Manage­ment-Team, das sich auf die Aufgabe freut, bereit­steht, arbei­ten wir gerne mit diesem zusam­men. Wo dieses fehlt, sprin­gen wir ein.

3. Wie haben Sie das Fund­rai­sing reali­siert? Wie setzen sich Ihre Inves­to­ren zusammen?

Wir unter­schei­den uns nicht nur im Ansatz, sondern auch in der Fund-Struk­tur vom typi­schen Finanz­in­ves­tor: Das Kapi­tal wird nicht von insti­tu­tio­nel­len Vermö­gens­ver­wal­tern, sondern von bedeu­ten­den deut­schen Unter­neh­mer­fa­mi­lien gestellt. Das spie­gelt sich auch in der Lang­fris­tig­keit des Funds wieder. Bei der Beur­tei­lung eines Invest­ments über­le­gen wir keine Minute ob und wie wir in weni­gen Jahren das Unter­neh­men wieder­ver­kau­fen können. Die Trans­for­ma­tion eines Unter­neh­mens braucht — neben akti­ver Unter­stüt­zung — Geduld und lang­fris­ti­ges Kapi­tal. Deshalb ist die erste Zwischen­ab­rech­nung erst in 12 Jahren und auch da ohne die Notwen­dig­keit eines Exits. Dane­ben legen die Grün­der und das gesamte Fide­lium-Team Wert darauf, sich auch substan­ti­ell bei jedem Invest­ment direkt und persön­lich zu beteiligen.

Erwäh­nens­wert ist auch, dass es sich – anders als bran­chen­üb­lich – um eine voll­stän­dig in Deutsch­land ansäs­sige Fund­struk­tur handelt.

 

Über Rafal Grab­ar­kie­wicz

Rafal Grab­ar­kie­wicz ist Grün­der und Geschäfts­füh­ren­der Gesell­schaf­ter bei Fide­lium. Er hat über 14 Jahre Erfah­rung im Inves­ti­ti­ons­fo­kus der Fidelium.

Zuletzt war er über sieben Jahre als Mana­ging Direc­tor bei Aure­lius Equity Oppor­tu­ni­ties SE & Co KGaA tätig. Dort verant­wor­tete er eine Viel­zahl von Inves­ti­tio­nen, in denen Abspal­tun­gen von Rand­be­rei­chen inter­na­tio­na­ler Konzerne in die mittel­stän­di­sche Selb­stän­dig­keit geführt wurden. Die in der Regel grenz­über­schrei­ten­den Trans­ak­tio­nen haben sich dabei durch eine hohe Komple­xi­tät ausge­zeich­net, in der verkäu­fer­spe­zi­fi­sche Anfor­de­run­gen umge­setzt wurden. Ferner hat er eine Reihe von Inves­ti­tio­nen in mittel­stän­di­sche Sonder- und Nach­fol­ge­si­tua­tio­nen getätigt.

Zuvor war Rafal Grab­ar­kie­wicz im Invest­ment Banking bei Morgan Stan­ley in Frank­furt tätig, wo er zahl­rei­che M&A Trans­ak­tio­nen und Unter­neh­mens­fi­nan­zie­run­gen beglei­tete. Seinen Berufs­ein­stieg hat er in der Unter­neh­mens­be­ra­tung gefun­den. Dort hat Rafal Grab­ar­kie­wicz Manage­ment-Teams euro­päi­scher Konzerne bei der Umset­zung von Restruk­tu­rie­rungs- und Wachs­tums­pro­jek­ten unter­stützt. Rafal Grab­ar­kie­wicz hat in Gießen, Aber­deen, Cape Town, Fontaine­bleau, Singa­pur und Phil­adel­phia studiert und hält einen Master of Busi­ness Admi­nis­tra­tion (MBA) von INSEAD.

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